Wichtige Impulse für die Steuerung Ihres Karrierewegs

von Georg F. Reinke

Als Personalberater hat man täglich mit Menschen zu tun, die ihre Karriere bewusst planen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich in der Steuerberatung um einen Berufseinsteiger, um einen jungen Berufsträger, einen erfahrenen Steuerberater/Steuer-Rechtler oder um einen Equity Partner handelt. Bei den einen geht es um den richtigen Einstieg, bei den anderen um den nächsten, vielleicht entscheidenden Schritt und auf Partner-Ebene um eine neue Plattform. Alle diese Personen haben eins gemein: die Einheit muss passen!

Als Berufseinsteiger hat man oftmals das Problem, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht und fängt an, sich blind zu bewerben. Was diese Bewerber aber oftmals völlig außer Acht lassen ist die Selbstreflektion – was will ich? Etwa eine große internationale Einheit, eine mittelständische Einheit oder gar eine Boutique? Was ist mir wichtig? Gerade in Bezug auf WLB und/oder Karriere und Gehalt. Welchen Ausbildungshintergrund bringe ich mit und passt die Einheit, bei der ich mich gerade beworben habe, überhaupt zu meinem Profil. Eine weitere entscheidende Frage dabei spielt auch die Wahl des Fachbereichs und die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bei seinem zukünftigen Arbeitgeber.

Selbstreflektion ist das A und O

Der zweite wesentliche Abschnitt kommt nach der bestandenen Steuerberaterprüfung. Bleibe ich bei meinem Arbeitgeber, kann ich hier den nächsten Schritt machen oder muss ich mir dafür ein neues Umfeld suchen und welche Einheit ist die richtige? Auch hier ist die Frage „was will ich, was ist mir wichtig, was bringe ich mit und wo will ich hin“ eminent wichtig. Wenn man sich dafür entschieden hat, Partner werden zu wollen, geht es im Wesentlichen um andere Faktoren: habe ich bei meiner derzeitigen
Einheit überhaupt die Möglichkeit/die Chance Partner zu werden
und mir einen entsprechenden Business Case aufzubauen oder einen solchen zu übernehmen? Wann wäre ggf. der richtige Zeitpunkt, sich eine neue Einheit zu suchen und wie finde ich diese?

Wieder andere Entscheidungskriterien hat der Partner, der sich einer neuen Einheit anschließen möchte: hier geht es im Wesentlichen nur noch um seinen Business Case, seine Erfahrung und die Persönlichkeit. Passe ich von meiner Persönlichkeit mit meinem Business Case/meinen Mandanten zu der Einheit? Die hier angeführten Beispiele sind sehr allgemein und im Zweifel hat jeder einzelne noch einen weiteren sehr persönlichen Grund, warum er sich über seine derzeitige berufliche Situation Gedanken macht und einen Wechsel seines Arbeitgebers in Erwägung zieht.

Aber wie finde ich die richtige Einheit?

Diese sich anschließende Frage ist manchmal nicht ganz einfach zu beantworten, da es wie oben schon erwähnt von einigen Faktoren abhängt. Es gibt aus Sicht des Verfassers zwei Möglichkeiten, die richtige Einheit zu finden: entweder über das eigene Netzwerk und intensive Recherche oder über das Netzwerk und die Marktkenntnis eines Personalberaters. Dabei sollte man sich, wenn möglich durch mehrere Gespräche, einen guten Überblick verschaffen, um so die richtige Einheit für sich finden zu können.
Gleiches gilt natürlich auch für eine gewünschte Tätigkeit in einem Unternehmen.

Bei der Einholung der Expertise eines Personalberaters sollten man sich sicher sein, dass dieser entsprechende Qualitätsmerkmale erfüllt, absolut vertraulich mit Ihren Unterlagen umgeht und diskret agiert.

Über den Autor:

Georg F. Reinke
Partner und Berater vornehmlich im Steuerbereich
bei clients&candidates

Quelle DStR 43/2020