Einblicke in die Arbeit von Jurist*innen in der IGBCE

von Andrea Fehn

Der Artikel ist vorab im Themenschwerpunkt "Als Jurist/in im Öffentlichen Dienst" erschienen und vermittelt Einblicke in die juristische Praxis.

Die IGBCE mit Hauptsitz in Hannover setzt sich als drittgrößte Gewerkschaft in Deutschland für die Interessen von rund 580.000 Arbeitnehmer*innen überwiegend in der chemischen und pharmazeutischen Industrie ein.

Für Jurist*innen nach dem zweiten Staatsexamen bietet die IGBCE  spannende juristische Fragestellungen: Die Jurist*innen bearbeiten in den Teams der Fachabteilungen der IGBCE in Hannover brandaktuelle Themen rund um nationale und internationale Mitbestimmung, Tarifrecht, grenzüberschreitende Probleme oder unterstützen die Gewerkschaftssekretär*innen zu komplexen Fragen im Arbeits-, Sozial- und Gesellschaftsrecht. Für Allrounder*innen bietet sich auch eine Tätigkeit als Jurist*in eines Landesbezirks an mit Tarifverhandlungen und den zusammenhängenden Fragestellungen, Fachveranstaltungen und Kontakten zur Landespolitik. Auch das Arbeiten nahe am Mitglied wird von den Jurist*innen als sehr spannend  erlebt: Dann wäre eine Tätigkeit in einem der Rechtsschutzbüros in Bochum oder Düsseldorf ideal. Dort können die Jurist*innen  Verfahrensrecht anwenden, da die Interessen unserer Mitglieder direkt durch die IGBCE-Jurist*innen gerichtlich vertreten werden.

Für Jurist*innen nach dem ersten Staatsexamen bildet die IGBCE in einem maßgeschneiderten achtzehnmonatigen Programm für die Betreuung der Mitbestimmungsgremien und Beratung von Mitgliedern in den Betrieben aus. Die Kandidat*innen lernen und erleben kollektives und individuelles Arbeits- und Sozialrecht direkt vor Ort und überzeugen als Gewerkschaftssekretär*innen nicht nur mit ihrem juristischen Fachwissen, sondern auch mit Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsfähigkeit. Anhand der betrieblichen Fragestellungen entwickelt sich ein sehr schneller Kompetenzaufbau zu betriebswirtschaftlichen Themen und deren Auswirkungen auf Betrieb und Beschäftigte. Unterstützt werden die angehenden Gewerkschaftssekretär*innen dabei durch professionelle Schulungen zu allen relevanten Themen. Da die IGBCE bundesweit vertreten ist, gibt es hinsichtlich des Einsatzortes viele Möglichkeiten.

Fortlaufend beteiligt sich die IGBCE auch an der Ausbildung von Rechtsreferendar*innen, die überwiegend in der Hauptverwaltung in Hannover zum Einsatz kommen. Erfahrene Jurist*innen leiten die Referendar*innen in ihrer Wahlstation an und geben Einblick in Themen, die so nur in einer Gewerkschaft erlebt werden können.

Über die Autorin:

Andrea Fehn
ist im Geschäftsbereich Personal der IGBCE tätig.