Die ersten Tage im neuen Job: 9 Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Auftritt

von Christina Tabernig und Anke Quittschau

Ihre Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Auftritt:

  • Ein gepflegtes Äußeres ist ein Muss
  • Umgangsformen können über die Karriere entscheiden
  • Sprache/Stimme signalisieren Kompetenz
  • Angenehmer Gesprächspartner sein
  • Schriftliche Kommunikation als Visitenkarte
  • Jobeinsteiger sollten sich deshalb auf ihre sozialen Skills konzentrieren, fachlich sind sie ja fit. Die Weiterbildungsangebote in den Unternehmen in Sachen Soft Skills sind groß, sie sollten auch genutzt werden. Ob Rhetorik, Präsentationstechnik, Small Talk oder Business-Knigge. Wichtig zu wissen ist, dass bei der Kommunikation zu über 90 % das „Wie“ wirkt und nur 7 % das „Was“.
  • Manche treten, mit dem Wissen, dass sie gesuchte und teils hofierte Fachkräfte sind, schon ganz schön forsch auf. Doch das ist unklug. Wer sich beispielsweise im ersten Meeting zu lässig gibt, kann den Eindruck kaum revidieren.
  • Zu viel Zurückhaltung ist natürlich auch nicht gut. Man erwartet heute einen selbstbewussten Auftritt von Mitarbeitern, denn schließlich repräsentiert jeder Mitarbeiter nicht nur sich selbst, sondern auch das Unternehmen.
  • Vergessen Sie nicht, Dinge, die Sie erfolgreich gemeistert haben, auch für sich in Anspruch zu nehmen und anderen davon zu erzählen. Marketing in eigener Sache heißt, sich nicht schlecht zu fühlen, wenn man etwas erreicht hat. Schreiben Sie sich Ihre Erfolge auf, damit Sie diese auch parat haben, wenn Sie ins Feedback-Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten gehen. (Erfolgstagebuch). Das, was Sie leisten, wird nur selten gesehen, wenn Sie aber davon angemessen erzählen, wird man sich an Sie erinnern als: „Ach ja, Sie sind der/die, die damals das Event/Vortrag/Projekt … geplant hat.“

Wie gehe ich souverän mit Fehlern um?

Fehler sind unvermeidbar. Wichtig ist der richtige Umgang damit. Zunächst einmal: Fehler zugeben und sich dafür entschuldigen. Dann Fehleranalyse betreiben, damit er nicht noch einmal vorkommt. Wenn die Fehlerquellen analysiert wurden, diese an andere weitergeben und darüber sprechen.

Keiner erwartet von Ihnen, dass Sie am Anfang sofort alles wissen und reibungslos mitarbeiten können. Natürlich sollte man den gleichen Fehler nicht dreimal hintereinander machen, doch sind Fehler gerade am Anfang alles andere als ungewöhnlich. Versuchen Sie nie, einen Fehler zu verheimlichen, sondern fragen Sie stattdessen nach, wie Sie ihn beim nächsten Mal vermeiden können. Stehen Sie zu Ihren Fehlern.

Wichtig in der ersten Zeit ist, bei Besprechungen aufmerksam zuzuhören, aber auch, Fragen zu stellen. Damit bekundet man sein Interesse und lernt Abläufe schneller kennen. Je mehr man in den ersten Tagen versteht, desto besser vermeidet man Fehler. Wer aus Zurückhaltung nichts fragt, wird für gleichgültig oder auch schnell für arrogant gehalten. 

Die größten Fettnäpfchen im neuen Job

Die Einstiegsfehler lauern weniger auf der fachlichen Seite, als im Bereich der Softskills. Das kann die falsche Kleidung sein, kein Lächeln im Gesicht im richtigen Moment (vor lauter Anspannung), Hierarchien nicht beachtet (Rang vor Geschlecht), nach Urlaub fragen, zu spät kommen,….

Es gilt zunächst Sympathie aufzubauen und nicht fachlich zu glänzen. Das gelingt sowieso nicht in den ersten Tagen.

Wichtig ist: fachliche Fehler werden am Anfang verziehen, Schwächen im Auftritt nicht. Denn der erste Eindruck zählt und der basiert zum Großteil auf Äußerlichkeiten.

Aufbau beruflicher Kontakte

  • Möglichst offen sein für alle Kollegen. Nicht nur mit der direkten Kollegin zum Mittagessen gehen, sondern möglichst mit vielen Kollegen abwechselnd. Netzwerke nutzen, zum Beispiel das „Newcomer-Netz“. Hier sind neue Kollegen aus allen Abteilungen vereint, man hat also von Beginn an Anlaufpunkte in verschiedenen Abteilungen. Wer letztlich das Beziehungsgeflecht richtig einschätzen und für sich nutzen kann, hilft der Karriere auf die Sprünge.
  • Netzwerke suchen, in denen Personen sind, die einen im beruflichen Ziel unterstützen. Auch jenseits des Arbeitsplatzes aktiv werden (Messen, Kongresse, Seminare, Aufgaben/ein Amt in Ihrem Berufsverband oder in einer Branchenorganisation.)
  • Im Berufsbereich zu einem „bekannten Gesicht“ werden. Xing/LinkedIn-Profil anlegen. Fachartikel im Netz veröffentlichen.
  • Sich anbieten und dadurch bekannt werden: Betriebsfeste organisieren, Mentor für neue Mitarbeiter werden, interne Präsentationen halten.
  • Wenn bei einem beruflichen Treffen auch ein gemeinsames Essen auf dem Programm steht, bewusst zu Leuten an den Tisch setzen, die man noch nicht kennt.

Literaturtipp:
Christina Tabernig/Anke Quittschau: Die ersten 100 Tage im neuen Job. (2. Auflage), Verlag C.H. BECK. 128 S. Euro 7,90, ISBN: 978-3-406-73336-9

Die Autorinnen: 

Bevor sich die beiden Autorinnen Christina Tabernig und Anke Quittschau 2003 als Trainerinnen und Karriereberaterinnen selbständig gemacht haben, arbeiteten beide lange Jahre in verantwortungsvollen Marketing- und Vertriebsfunktionen in der Industrie. Mit diesem Ratgeber möchten beide nun auch per Buch Menschen auf dem Karriereweg erfolgreich unterstützen.

Als Expertinnen begleiten sie Menschen bei der Erarbeitung ihres persönlichen Stils und zeigen, wie man im modernen Arbeits- und Privatumfeld erfolgreich auftritt. Die Erfolgstrainerinnen bieten Seminare auf Höchstniveau für Fach- und Führungskräfte aller Branchen.

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